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Campus News Präsenztreffen in Berlin: nach dem Campus ist vor dem Campus

Start-ups, BVDD

Am 07. Juni fand wie geplant das zweite Treffen des Digi Derma Mentoring Programms (aka Digi Derma Campus) statt. Auf der Agenda: gemeinsame Zukunftsprojekte.

(C) BVDD

Am 07. Juni fand wie geplant das zweite Treffen des Digi Derma Mentoring Programms (aka DigiDerma Campus) statt. Auf der Agenda des mit 21 Teilnehmern gut besuchten Präsenztreffens am Spreeufer stand neben vielen anderen Themen diesmal auch ein offenes Diskussionsformat zwischen je zwei Vertretern der Fraktionen Start-ups und des BVDD. Ziel war es, zukünftigen gemeinsamen Projekten eine Bühne zu geben, auf der Ideen sowie Pro und Kontra offen diskutiert werden konnten. 

Dr. Thyra Bandholz stellte die erfolgreiche AG Junge Dermatologen vor: mitgebracht hatte sie nicht nur ein Organigramm, sondern auch viele spannende statistische Informationen über die Entwicklung der JuDerm-Inhalte on- und offline (z. B. Websitezugriffe und Social Media-Follower-Zahlen), sowie Informationen zu Zertifikaten und Kooperationen, die mit JuDerm-Beteiligung entstanden sind (u. a. zusammen mit Springer, DDG und Charité). Besondere Erwähnung fand das seit vielen Jahren erfolgreiche Workshopformat "Fit für die Praxis", das jungen und angehenden Dermatolog:innen Unterstützung von erfahrenen Referenten zu den verschiedensten Themen rund um die eigene Niederlassung gibt. Ebenso wies sie in diesem Zusammenhang auf die stark gestiegene Anzahl von Weiterbidlungsassistent:innen im BVDD hin, von 34 im Jahr 2014 bis zu inzwischen 432 im Jahr 2023 - auch eine Leistung des Teams JuDerm.

Der Campus begrüßte mit Martin Buhl von Cure Finance ein engagiertes neues Mitglied, der einige spannende neue Themen und Diskussionsbeiträge mitbrachte (siehe auch unser Interview im April). Das länger anstehende Update des Campus-Memorandums war der nächste Programmpunkt, welcher von BVDD-Präsident Ralph von Kiedrowski vorgestellt wurde. Dieses Update ersetzt das auf Basis einer ersten gemeinsamen Bestandsaufnahme während des Campus Kick-off-Workshops am 16. März 2022 erstellte Memorandum. Der Rahmen für einen strukturierten Diskurs, sowie zentrale Elemente und Spielregeln im Campus wurden aktualisiert und nachjustiert, um nach mehr als 2 Jahren die Zusammenarbeit weiter auf soliden Boden zu stellen, von der beide Seiten gleichsam profitieren können. Weitere BVVD-interne Updates folgten, nicht zuletzt die Präsentation der aktualisierten Verbandsvision, die kürzlich in einem Strategieworkshop erarbeitet wurde. Nachfolgend wurden den Teilnehmer:innen die aktuellen Entwicklungen des medizinischen Flagship-Events DermChange 2024 vorgestellt, die auch für dermatologische Start-ups einen ganz besonderen Präsentationsrahmen bietet.

Diskussionsrunde "Der Campus handelt aus"

Es folgte eine spannende Gegenüberstellung der Bedürfnisse von Start-ups und niedergelassenen Dermatolog:innen in einem 50-minütigen Diskussionsformat - zwei Gruppen mit unterschiedlichen Interessen, aber einem gemeinsamen Ziel. Auf der einen Seite junge medizinische Start-ups, angetrieben von dem Wunsch, die Versorgung in Deutschland zu verbessern, während sie gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sein wollen (müssen). Auf der anderen Seite der Berufsverband, der die berufspolitischen Interessen seiner Mitglieder, die ihre Patient:innen bestmöglich versorgen möchten, vertritt. Im Fokus dieses Formats, das neu ist im Digi Derma Campus, standen die Herausforderungen, wie die gemeinsamen Schnittpunkte beider Gruppen am besten genutzt werden können.

Es kristallisierte sich im Rahmen der Diskussion zwischen den jungen Gründer:innen (Dr. Sarah Bechstein, Formel Skin, Jan Elsner, Skinuvita) und Dr. Ralph von Kiedrowski und Dr. Thrya Bandholz, die die Facharzt- und Verbandssicht vertraten, heraus, dass es oft ganz praktische Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit gibt:

  • diskutiert wurde u. a. der Mehrwert eines Gemeinschaftsstandes auf dermatologischen Kongressen, beispielsweise bei der DDG-Tagung 2025
  • (CME-zertifizierte) Fortbildungen und ähnliche Formate sollen Start-ups mehr Sichtbarkeit unter Dermatolog:innen verschaffen und gleichzeitig den BVDD-Mitgliedern einen Zugang zur digitalen Medizin ermöglichen, der auf die Bedürfnisse der Niedergelassenen zugschnitten ist ( und den Gründer:innen eventuell sogar wertvolles Feedback zur Verbesserung ihrer Angebote liefern kann)

Was in 50 Minuten an Ideen und Schnittpunkten zusammengetragen wurde, muss nun "nur noch" praxistauglich umgesetzt werden.  Eine Herausforderung, der sich der Campus in den nächsten Monaten Schritt für Schritt stellen wird.

Ein spannendes Update über die Projekte, die exklusiv für Premium-Mitglieder des Campus verfügbar sind, gab Franziska Striebel von Dermagnostix mit der Präsentation der Umfrageergebnisse von "Molekulardiagnostik in der Dermatologie", einer Online-Umfrage, die an über 3.000 Dermatolog:innen ausgesandt wurde. Immerhin fast 10% der Befragten beteiligten sich daran. Insgesamt vermittelten die Umfrageergebnisse eine positive Grundstimmung gegenüber der Molekulardiagnostik, aber auch klare Forderungen für eine erfolgreiche Implementierung in der Praxis, wobei die Themen Erstattungsfähigkeit, valide Ergebnisse und Handhabung den Befragten am wichtigsten waren.

Weitere Einblicke erhielten die Teilnehmer danach im Vortrag von Sophia Neisinger (Cruse) über praktische Schritte bei der Beantragung und Durchführung wissenschaftlicher Studien - ein Thema, das bei nicht wenigen medizinischen Start-ups auf der to do-Liste steht (Ethikantrag, Forschungsfrage, Zeitplan, Umsetzung und Förderung waren hier Stichworte).

Der Weg in einen Selektivvertrag mit der Krankenkasse wurde vorgestellt von Katharina Hennig von Lenicura. Das "Kochrezept" nach § 140a SGB V beinhaltete neben Informationen vor allem komplexe offene Fragen und Herausforderungen, derer man sich im Geflecht deutscher Regularien bewusst sein sollte, bevor man in die Umsetzung geht. Stichworte hier waren die (mögliche) Gründung einer  Managementgesellschaft, die Einschreibeprozess der Patient:innen, Übermittlung der Patientendaten ins System, die Abrechnung der Leistungen und etliche weitere Punkte. Hennigs Vortrag machte deutlich, dass kurzes Hineinschnuppern hier kaum genug ist: iteratives Lernen ist gefragt und dabei wies sie klar auf den Mehrwert des Campus-Programms hin: der regelmäßige Austausch ermöglicht nämlich den Teilnehmer:innen, vom Wissen der Gruppe und den gemachten Erfahrungen zu profitieren. So vermeidet man nicht nur doppelte Arbeit, sondern unter Umständen sogar kostspielige Irrwege.

So war das Präsenztreffen in seinen ca. 3,5h Laufzeit ein produktiver Austausch, der gezeigt hat, wie wichtig insbesondere die stetige Zusammenarbeit ist.

Wir freuen uns auf die nächsten Schritte und weitere gemeinsame Treffen!

 

ssey/BVDD