Mit dem "digitalen Praxismanager" verspricht CURE Praxisinhaber:innen den 360° Blick auf ihre Praxisfinanzen – die Digi Derma-Redaktion hat mit Geschäftsführer Martin Buhl über sein neues Open-Banking-Produkt gesprochen.
Lieber Martin Buhl, für viele unserer Mitglieder eine spannende Frage: wie fließen denn die Quartalsabrechnungen der KV in die Software ein?
Wir verwenden ausschließlich Bank- und Transaktionsdaten für unsere Auswertungen. Wenn die KV-Abschläge / KV-Zahlungen auf dem Praxiskonto eintreffen, erkennt unsere Software diese Geldeingänge als KV-Abrechnung und verwertet sie automatisch in Tabellen und Diagrammen für den Arzt/Ärztin. CURE erkennt dabei nicht nur Verläufe (also sinkende oder steigende Einnahmen), sondern generiert automatisch auch gleich die passenden Kennzahlen wie Rentabilität und Produktivität für den Praxisinhaber/die Praxisinhaberin. Eine der großen Stärken des CURE Praxismanagers ist es das Thema Praxisfinanzen greifbarer zu machen. Hierbei werden betriebswirtschaftliche Daten der Praxis verständlich mit Empfehlungen aufbereitet, und das ohne Praxisinhaber Daten bei CURE eingeben oder pflegen müssen. Alles funktioniert automatisch und erspart so eine Menge Zeit und liefert die nötigen Erkenntnisse zur Verbesserung des Praxisergebnisses.
Werden die Abrechnungsdaten über eine Schnittstelle von der KV direkt übernommen?
Nein aktuell nicht.
Welche sonstigen Schnittstellen bietet eure Software?
Wir haben bereits einige PVS-Schnittstellen entwickelt, allerdings sind diese noch nicht auf der Plattform aktiviert. Ziel ist es hier, zunächst mehr Praxismanagement-Systeme abzudecken, um mittelfristig für alle Praxen einen automatischen Rechnungsabgleich zu ermöglichen. In vielen Praxen ist das heute noch ein manueller und ziemlich zeitaufwendiger Prozess, bei dem Zeile für Zeile Geldeingänge der Patienten mit Rechnungen abgeglichen werden. Durch die direkte Bankanbindung können Praxen mit CURE hier künftig viel Zeit sparen und mit einem Klick erfahren, welche Rechnungen noch offen und welche schon bezahlt sind. Im Bereich med. Einkauf haben wir eine Schnittstelle zu Sana Klinik Service, sodass Ärzte über CURE günstig med. Geräte und in Kürze auch Materialien in einem speziell optimierten Bezahlprozess beziehen können.
Neben einem Preisvorteil lohnt es sich aber vor allem, aufgrund der finanziellen Kostenanalysen und der Vergleichbarkeit. Für 2024 ist auch eine Abrechnungsschnittstelle geplant, welche neben der Abrechnungsoptimierung auch eine schnellere Auszahlung und so Liquiditätsvorteile ermöglicht. Für viele Praxisinhaber ist zudem der Steuerberater oder auch Praxisberater eine wichtige Anlaufstelle, um betriebswirtschaftliche Fragen zu klären. CURE bietet hierbei die Möglichkeiten, Steuer-/Finanz- und Vermögens- als auch Praxisberater live zum Echtzeit-Controlling einzuladen. Hierüber wird eine kontinuierliche Begleitung geschaffen, welche häufig zu Effizienz- und Wirtschaftlichkeitssteigerungen in der Praxis führt.
Campus Interview Mit CURE alle Praxisfinanzen digital im Blick
Start-ups
Eine Open-Banking-Software, die hilft, Rentabilität, Liquidität und Produktivität zu erhöhen: das Ziel von Martin Buhl und seiner Firma Cure Finance ist es, auch Praxisinhaber:innen ohne betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse eine einfache "Practice in a Pocket"-Lösung bereitzustellen.
Man kann auch ein One-Klick-Benchmarking zu anderen Praxen in der KV-Region erhalten, um zu sehen, wie gut oder schlecht man im Vergleich dasteht: woher kommen bzw. wie aktuell sind die Daten?
Diese Daten sind auf dem neuesten Stand und werden jährlich aktualisiert. Wir arbeiten hierbei mit der Firma Rebmann Research zusammen, welche seit über 20 Jahren einer der führenden Anbieter ökonomischer Gesundheitsdaten in Deutschland ist. Die Daten kommen aus vielen versch. Quellen, u.a. KVen, KZVen, Kammern und Landes- und Berufsverbänden und Fachgesellschaften. Praxen können dabei Ihre Zahlen individuell und verständlich aufbereitet gegen den Bundesdurchschnitt in der jeweiligen Fachrichtung benchmarken/vergleichen und erhalten so einen realistischen Blick auf die Praxisperformance.
Ich kann über die Software die Rentabilität, Liquidität und Produktivität überprüfen. Sagen wir, meine Praxis verdient 700.000€ pro Jahr, dabei habe ich 300.000€ Personalkosten, 180.000€ sonstige Kosten und 40.000€ Abschreibungen. Wie könnte hier eine Analyse bzw. Empfehlung von Cure aussehen?
Zunächst einmal könnte man sagen, dass das Vorsteuerergebnis i.H.v. EUR 180.000 auf den ersten Blick gut erscheint. Bei genauerer Betrachtung muss man aber feststellen, dass nach Steuer, Versorgungswerk und höchstwahrscheinlich noch laufender Praxisdarlehen, die Zahl im Ergebnis wohl nicht mehr sehr attraktiv erscheint, wenn man Dauer und Investition des humanmedizinischen Studiums berücksichtigt. Ein werthaltiger Rückschluss lässt sich sinnvoll nur bei der Berücksichtigung weiterer Details ziehen.
Der CURE Praxismanager wertet neben Umsatz und Kosten weitere Datenpunkte, wie z. B. die Anzahl und Arbeitsstunden der Ärzte und Angestellten, Restschulden sowie weiterführend auch die individuelle Vermögens- und Risikosituation aus. Als Praxisinhaber erhält man so ohne Dateneingabe, automatische und mittels KI bequem eine Gesamteinschätzung der finanziellen Lage der Praxis, als auch eine private Vermögensbetrachtung, all das verständlich erklärt und unabhängig. CURE macht hierbei über ein internes Kommunikationssystem auch auf mögliche Kostentreiber, Potenziale oder relevante Neuigkeiten aufmerksam. Ziel ist es, dem Arzt mit CURE eine Art "Practice in a Pocket" zu ermöglichen, wo er jederzeit und ohne betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse den Live-Status seiner Praxisfinanzen einsehen kann.
ssey/BVDD