Um die Phototherapie für alle Betroffenen zugänglich zu machen, entwickelt Skinuvita seine Technologie aktuell mit dem Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) so weiter, dass eine datengetriebene Optimierung der Behandlung in Heimanwendung möglich ist. Ziel ist es, dass digitale Therapiesystem von Skinuvita so weiter zu entwicklen, dass es als erste europäische Lösung sämtliche Leitlinien-Anforderungen für eine ärztlich begleitete Heimtherapie erfüllt.
"Wir möchten weiterdenken, wie wir die medizinische Betreuung mithilfe intelligenter Datennutzung noch besser machen können“, sagt Skinuvita-CEO Jan Elsner. Eine zentrale Frage dabei: "Wie können wir die Technologien auf dem Smartphone nutzen, um die Behandlung effektiver zu gestalten?"
Ein Bestreben ist es beispielsweise, dass Körperteile automatisch erkannt werden. So kann das System verhindern, dass die falsche Stelle behandelt oder die richtige Stelle doppelt bestrahlt wird. Die Messung des richtigen Abstands zwischen Lampe und Haut ist ebenfalls wichtig.
Eine weitere Aufgabe, für die sich der Einsatz von KI anbietet, ist die präzise Erkennung und Einordnung von Hautrötungen.
"Bis jetzt schätzen die Nutzer:innen selbst ein, wie ihre Haut aussieht", berichtet Judith Boeckers, wissenschaftliche Mitarbeiterin der TZI- Arbeitsgruppe Computergrafik. " Aber was für den einen ein intensives Rot ist, ist für den anderen blass." Auch für die behandelnden Ärzt:innen sei dies auf den übermittelten Fotos nicht leicht zu unterscheiden, weil die Aufnahmen oft unterschiedlich beleuchtet sind. KI könne hier bei der Bildaufbereitung und dem Farbabgleich helfen.
Die Produktentwicklung der ersten Version des Systems ist mittlerweile fast abgeschlossen – die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden in die Weiterentwicklung einfließen. Eine klinische Studie, in der bereits mehr als 700 Therapiesitzungen absolviert wurden, hat bereits eindeutige Versorgungsverbesserungen zutage gefördert..
"Die Therapietreue ist – wie erwartet – höher, als wenn die Leute zur Praxis fahren müssen", berichtet Elsner. "Mehr Patient:innen ziehen die Therapie durch, ohne abzubrechen. Gleichzeitig steigt die Lebensqualität signifikant." Der Zulassungsprozess steht inzwischen kurz vor dem Abschluss, sodass das System im Herbst auf dem Markt sein könnte.
Autor: ssey
Quelle: Universität Bremen